Zielfisch Lachs - Lachstrolling Rügen April 2013

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11 Jahre 6 Monate her #3002 von narr
Danke für die Erklärung Jürgen, ich hab mich mittlerweile auch mal ein wenig in die Materie eingelesen. Es ist tatsächlich so, dass die Lachse die Flussaufwärts ziehen schwächer werden.

Schade eigentlich das es keine Lachse mehr im Main gibt, sind an sich wunderschöne Fische.

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  • Jürgen
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11 Jahre 6 Monate her - 11 Jahre 6 Monate her #3003 von Jürgen
@twitchin, @ narr

Habe noch ganz vergessen zu erwähnen, dass diese Ostsee-Kampfmonster, die die ganze Spur von der Multi-Rolle zogen oder uns Drills bis zu 1 Stunde und 45 Minuten lieferten (s. Tour-Bericht von 2011 auf www.laxtrolling.de ) dies taten, obwohl sie gleichzeitig vom Boot mit 3 Knoten in die Gegenrichtung gezogen wurden und man natürlich auch schon beim Abziehen Bremsversuche unternimmt.
Vom Ufer aus also undenkbar.

Zu den Lachsfliegenruten: Hier gibt Sage im Heger-Katalog selbst bei den großen Rollen eine Backing-Größe von 200 Yard, maximal 300 Yards an. Man hat also auch hier typischerweise (wenn man wirklich so viel draufspult) mit der Fliegenschnur maximal 300 Meter.

Die Ostsee-Lachse vor Rügen sind laut Literatur ein spezieller Lachsstamm des atlantischen Lachses, der einem Heringsstamm auf seinen Wanderungen folgt, der seit Jahrtausenden zwischen der südschwedischen Hanö-Bucht (wo die Mörrum mündet) und Rügen/Peene-Gebiet (Laichgebiet dieses Heringsstamms) hin- und herwandert.

Es sind also die sogenannten "Mörrum-Lachse", von denen twitchin gehört hat.
Nur dass wir sie in der immer noch kräftigen Fressform erwischen (oder manchmal halt nicht, wenn sie den Blinker im Drill komplett zerkauen oder an Bord noch aus dem Kescher springen) .

Gegenüber Pazifik-Lachsen hat der atlantische Lachs die Besonderheit, dass er nicht nach derm ersten Ablaichen stirbt, also durchaus beachtliche Größen und Stärken aufweisen kann. Mörrum Lachse sind bekannt für Ihre Größe.

Die Wanderung dieses Lachsstammes ist ungefähr so, dass sie im Frühjahr den Heringschwärmen von Süd-Schweden nach Rügen folgen. Dort auf die aus den flachen und südlichen Zonen rückkehrenden Heringe warten und dann wieder gen Nordosten in die Hanöbucht zurückwandern. Wenn sie nicht zum Ablaichen aufsteigen, bleiben sie den Herbst da und machen sich dann Winter/Frühjahr wieder langsam auf zurück nach Rügen.

Bornholm liegt ungefähr in der Mitte des Wanderungsweges und ist deshalb für Bootsangler ein gutes Lachsrevier.
Dort werden die Lachse allerdings sehr tief geschleppt, gar in Tiefen von 50 Meter und tiefer.

Bei Rügen fangen wir sie meist zwischen 5 und 25 Meter (je nach Jahr mehr oben oder mehr unten)
Letzte Änderung: 11 Jahre 6 Monate her von Jürgen.

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11 Jahre 6 Monate her - 11 Jahre 6 Monate her #3004 von Jürgen

narr schrieb: Klasse Bericht Jürgen! Du solltest öfter Urlaub machen und uns von deinen Abenteuern berichten.

Die Bilder vom Rügendamm erinnern mich ziemlich an die Galatbrücke in Istanbul. Das sieht definitiv ähnlich aus.


Danke narr für das Kompliment. Die Galatbrücke kenne ich gar nicht, aber vermutlich auch eine Engstelle, wo Wanderfische durchziehen.

Bezüglich Urlaub und Berichte:
An mir liegts nicht. Ich würde gerne öfters in Urlaub. B)
Aber leider geht im Leben nicht immer alles nach meinen Wünschen. :(


Bei diesem Urlaub habe ich, da ich den in der Art ja schon öfters gemacht habe, den Vorteil, dass ich mit der Materie natürlich immer besser vertraut bin und mehr eigene Erfahrung und Einschätzungen einbringen kann und ich dieses mal schon bewusst ein paar Fotos geschossen habe, um hier Leute, die wie ich früher keine ahnung vom Trolling hatten, mal diese Fangtechnik und das Fang-Gebiet etc. näherzubringen.

Auch sind wir meist ja nur zu zweit auf dem Boot und so hat man selbst auch sehr viel mehr Einfluss, wie dieser "Urlaub" dann stattfindet, als wenn man sich irgendeiner "betreuten Tour" anschließt und nur das 5. Rad am Wagen ist.

Ich erinnere mich mit Schaudern immer noch an einen 14 tägigen Norwegen-Trip vor Jahren, als ich selbst noch anglerisch (und aufgrund noch nicht so ausgeprägter Menschenkenntnis) ein Greenhorn war (anglerisch bin ich es viell. immer noch) und "ich die Ehre hatte" mit einer Anglertruppe aus dem Würzburger Raum zum Lachsangeln mit zu "dürfen". Ich ging da voller Erwartungen mit, was zu lernen und evtl. endlich auch mal einen Lachs zu haken, zumal ich es zuvor mit einer einer super kameradschaftlichen englischen Anglertruppe auch schon in Schottland vergeblich probiert hatte.
Diese Würzburger Truppe war (bis auf mein Freund, der mich dazu überredete mitzukommen, weil er vor dieser Reise noch von diesen Leuten schwärmte) aber eine solch arrogante und sich selbst so wichtig nehmende Bande, dass mir und ihm der "Urlaub" schnell vergällt wurde.

Es kam schnell zu unschönen Situationen und ein Spruch, der mir heute immer noch in Erinnerung ist, war, dass gerade ich als Neuling doch überhaupt froh sein dürfe, dass ich mit so tollen "Expeperten" wie sie mitdürfte.
Das "Experten"- Ergebnis dieser 14 Tage in Norwegen an Top Flüssen waren übrigens 8 Lachse, von denen die meisten illegal "gerissen" wurden (kam später raus). Gelernt habe ich von diesen "Experten" übrigens nichts, weder technisch, organisatorisch oder sonstwas, zwischenmenschliches sowieso nicht, außer dass es unter Anglern leider auch solche Typen gibt und man nicht beim Hören eines evtl. in Anglerkreisen bekannten Namens geich vor Achtung gleich umfallen sollte, sondern diese Menschen genauer ansehen sollte, bevor man gemeinsame Touren bucht.

Seither suche ich mir meine Bekanntschaft sehr genau aus. Kein Fisch der Welt ist es wert, wertvolle Lebenszeit (fernab von der Familie) mit A....löchern zu verbingen, ist seither meine Devise, die ich gnadenlos praktiziere.
Letzte Änderung: 11 Jahre 6 Monate her von Jürgen.

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11 Jahre 6 Monate her #3006 von narr
Das Kompliment ist gerne geschehen, Ehre wem Ehre gebührt ;)

Und das du ein solches Erlebnis nur ungern wiederholen willst ist mehr als nur verständlich. Ich kann mir aber schon ganz genau vorstellen, wie diese Leute dann drauf waren. Von den meisten sogenannten "Angelpros" sind mir die meisten eh sehr suspekt, groß aufsprechen können sie, aber ansonsten nichts dahinter außer Dollarzeichen in den Augen. Von menschlichen Qualitäten will ich erst gar nicht anfangen.

Außerdem finde ich das eh besser man zieht mit weniger Personen los und vor allem mit welchen die man schon kennt. Somit kann man dann seine Philosophie vom Angeln verfolgen und bekommt nicht irgendwelche Sachen sogar noch aufgedrückt , die man vielleicht so gar nicht will (wie bei deinem Beisiel das Lachse reisen). Ich glaube auch, das das Erfolgserlebnis um so größer ist, je mehr man sich in ein Gewässer, spezielle Angeltechnik einfuchsen muss und dann letztendlich bemerkt, das seine Bemühungen um Erfolg führen. Ich persönlich könnte mir vorstellen, das ich das alles nicht so "intensiv" wahrnehmen würde, wenn ich irgendwo mit einer geguideten Gruppe rumrennen würde und nur "Programm A" nachmache und mir nichts selbst erarbeitet habe.

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11 Jahre 6 Monate her #3015 von twitchin
Das deckt sich auch mit meinem DVD Film über lachstrolling vor rügen, da war einer der nur geredet hat und im jeden 2. Satz seine kontaktdaten durch sagte, und dann noch einer ( der eigentliche Profi) der nix saggte, aber ziemlich speziell, generft und irgendwie an gepisst von seinem Gesichtsausdruck rüber kam, ganz nach dem Motto. - Sprechstunde mich bloß nicht an oder stellt dumme fragen.
Falls ich mich mal zum Lachse schleppen hinreissen lassen sollte dann auch nur mit Leuten wo mir passen.
bleib dann lieber Schneider bevor mich so ein Vogel zur weißglut treibt und ich ihn wohl möglich per arschtritt über Bord befördert....

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  • Jürgen
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11 Jahre 6 Monate her - 11 Jahre 6 Monate her #3017 von Jürgen
Bei mir waren das damals aber "Privat-Experten", also ein Clique von Angler-Typen aus Wü und Umgebung, die sich selbst für King Käse halten und es nötig haben, es immer raushängen zu lassen. Wir waren leider schon in Norwegen und nicht mit meinem eigenen Auto als ich und mein Freund dies merkten.

Bei einem dieser Typen liegt dieses Verhalten übrigens in der Familie, denn der Bruder, mit dem ich derzeit im Rahmen einer fischereipolitischen Organisation zu tun habe, hat diesselben widerlichen Charakterzüge. Es ist aber immer wieder erfreulich, dass auch da meine Freunde unabhängig von mir genau dieselben Eindrücke gewinnen, so dass man dann wenigstens nicht alleine dasteht.

Bei echten "Profis", wie diese Lachstroller in Rügen, kann man zumindest ein rudimentäres kundenorientiertes Verhalten erwarten, denn sie wollen ja primär Geld verdienen, wobei da sicher nicht alle eine entsprechende Verkaufs-Ausbildung haben und eher sich selbst immer nur präsentieren. Eine Trollingtour ist da aber nicht so dramatisch, denn man gurkt da mit denen im Boot halt einen Tag durch die Ostsee und hofft auf den Biss. Das ist nicht so viel mit "Zwischenmenschliches" möglich, da an Bord eines kleinen Trollingbootes ja eh nicht viel zu tun und zu entscheiden ist, außer zu sitzen, kucken das man als See-Neuling nicht seekrank wird und hoffen, dass was beißt und dass es nicht noch regnet. Abends geht man dann in die Pension vor Ort und trifft sich da in der "Schabe", der "Profi" muss da ja nicht dabei sein. An Bord sollte aber vom Guide bei mehreren Anglern an Bord mindestens vorher geklärt sein, wer beim nächsten Biss zum Drill kommt und wie ein Fehlbiss behandelt wird. Seemännisch (und das ist mit unserer Norwegen -Tour ohne Boot nicht zu vergleichen) ist ganz klar, dass an Bord nur ein Skipper das Sagen hat und jeder ohne Widerrede das tut, was der sagt. Das würde ich auf einem fremden Boot jeder Zeit akzeptieren, da ich es auf meinem Boot genauso erwarte und auch vorher in der obligatorischen Sicherheits- Einweisung bekannt gebe.

Ich selbst würde (und das sei mir als "Werbung" erlaubt) wenn er zu meinem Wunschtermin frei ist, den schon erwähnten Mike Luner buchen. Der ist übrigens auch kein "Profi" in dem Sinne, dass er hauptamtlich Angel-Guide ist. Er ist im Hauptberuf Lehrer, ist aber jede freie Minute vor Ort und kennt sich da aus, wie kein zweiter. Auch habe ich ihn im Umgang mit Gästen genügend beobachtet, und auch schon selbst gesprochen, so dass ich hoffe, dass es nicht der ist, den Du von der DVD kennst. Er soll übrigens auch auf einer aktuellen Blinker-DVD sein, denn der Film ist letztes Jahr gedreht worden und sollte dieses Jahr veröffentlicht werden.

Mike hat übrigens an allen Tagen gefangen, an denen wir Schneider waren. Er war aber nicht durchgehend da, aber alle seine 3 Tage waren Fangtage.
Letzte Änderung: 11 Jahre 6 Monate her von Jürgen.

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