09.09.13 22:00 Uhr NDR - Angeln: Hobby mit Widerhaken

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10 Jahre 8 Monate her #4666 von narr
Hi Jürgen, danke für deine beiden Beiträge, du sprichst mir hier echt aus der Seele. Das Fischen aufgeben ist für mich wohl keine Option, aber jedoch die zweite. Ich denke ich mache hier im Forum eh keinen Hehl aus meiner Einstellung diesbezüglich. Und daran wird sich auch nichts ändern.

Diese Dokumentation wird ja im Internet heiß diskutiert, an allen Ecken und Enden geht man auf die Barrikaden das das einseitige Berichterstattung sei. Aber damit hat der Autor meiner Meinung nach alles erreicht. Klar wird hier in erster Linie eine hässliche Nische der Angelei betrachtet, aber auch kann man hier implizit eine Kritik an den Misständen in Deutschland sehen. Was uns fehlt ist eine starke Lobby für die Angelei wie sie in anderen Ländern bereits seit langer zeit etabliert ist, diese würde auch so absonderliche Auswüchse doch stark eindämmen. (Stichwort: Wettkampf unter dem Deckmantel "Hegemaßnahme"). Wir haben da meiner Meinung nach schon vor langer Zeit einiges verpennt. Schön das die breite Masse auch mal davon erfährt.

Um noch mal abschließend noch was zur "Krone der Schöpfung" zu sagen, wir sind Vernunft begabt, aus diesem Grund können wir auch frei entscheiden wie wir mit anderen Kreaturen umgehen. Wie das nun aussehen mag, darf jeder für sich selbst entscheiden. Das könnte übrigens auch ein Grund sein, warum man von mir keine Fangfotos mehr sieht, es geht nicht immer nur um die besten Spots ;)

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10 Jahre 8 Monate her #4668 von Jörck
Super Posting Jürgen.
Für mich stellt sich allerdings, nach wirklich Wichtigem und Selbstreflexion, auch die Frage was bei Otto-Normal-TV-Glotzer nachhaltig von der Reportage hängen bleibt.
Antwort: "DIE Angler sind ALLE . . . . . ."
Das hätte man vermeiden können ohne dass die Thematik darunter gelitten hätte.

Wenn ich dann noch lese was DIE ZEIT schreibt . .

pdf.zeit.de/2013/37/fisch-trophaee-tierq...ge=1&zoom=auto,0,842

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10 Jahre 8 Monate her #4670 von Jörck
Was uns fehlt ist eine starke Lobby für die Angelei wie sie in anderen Ländern bereits seit langer zeit etabliert ist, diese würde auch so absonderliche Auswüchse doch stark eindämmen. (Stichwort: Wettkampf unter dem Deckmantel "Hegemaßnahme"). Wir haben da meiner Meinung nach schon vor langer Zeit einiges verpennt.

Da kann ich mich 'narr' nur anschließen.
Wenn die 'breite Masse' durch solche Reportagen aber alle Angler in einen Topf wirft, kanns das auch nicht sein.

Hier nochmal der Prof:

www.spiegel.de/wissenschaft/natur/angelp...fische-a-920546.html

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10 Jahre 8 Monate her - 10 Jahre 8 Monate her #4672 von Jürgen
Danke für den Zuspruch und das Mitdiskutieren.
Habe ja selbst auch momentan nur Denkanstösse, die mir so beim Durchsehen, des von pfitzer verlinkten TV-Beitrags einfielen, gegeben. Bin sicher noch weit von einer abschließenden Meinung entfernt.


Was auch durch Jörcks Link (Zeit-Artikel) heraussticht, wo der TV-Autor (Carsten Rau) noch einnmal schriftlich zusammenfasst, was er herausgefunden hat und sagen will, ist dass er wohl glaubt, es gebe nun, da es wohl doch irgendwie ein "Schmerzempfinden" gibt, für Angler nun eine Pflicht daraus Konsequenzen zu ziehen, die wohl über das derzeit gesetziiche Niveau hinausgehen.
Leider wird er da nach Gutmenschenart nicht konkret, außer dass er mit erhobenen Zeigefinger die vielen "schlechten" Gewohnheiten der Mitangler, die zweifelsfrei da sind, anprangert.
Soll man das Zanderangeln ganz einstellen? Soll man sie alle totschlagen, weil doch viele das Zurücksetzen nicht überleben?
Sollen Angelparks, wo neuerdings auch Tiere nur um des Fischens und eines Fotos willen geangelt werden, verboten werden?
Was konkret soll geschehen, wenn Fische Schmerzen empfinden? Sind diese dann hinzunehmen, zu minimieren und wenn Letzteres, wie konkret? Nur mit ehobenen Zeigefinger die Finger auf die Wunden legen, ist die eine Sache, aber dann nur hingehen und sagen, dass man als Angler immer Gefahr läuft, das gerade Falsche zu tun, ist nicht gerade hilfreich.

Wo ich den TV-Autor in Schutz nehme, ist jedoch die Sache mit dem Nicht hinreichend objektiv die Anglerschaft beleuchtet zu haben und nur die negativen Punkte beleuchtet zu haben und damit die Anglerschaft vor dem TV-Publikum in ein schlechtes Licht gerückt zu haben. Dies ist zwar zutreffend, weil ein gewöhnliches TV-Publikum meist über die vielen Aspekte des Lebens uninformiert sind.
Es wäre aber eine Unmöglichkeit, von einem Journalisten deshalb zu verlangen, er müsse bei jedem Beitrag über eine bestimmte Gruppe, diese immer von allen Seiten betrachten, oder wie Fischerei- Präsident Klasing gar verlangte, er müsse die Anglerschaft in Zusammearbeit mit dem Fischerei-Verband betrachten. Wenn jeder Journalisten-Beitrag immer erst alle Wenns und Abers und alle Facetten beleuchtet und immer unter dem Aspekt geschrieben und produziert würde, jedem gerecht zu werden, dann hätten wir ja kein interssantes TV mehr, sondern nur noch ein langweiliges Banal-TV. Kein Mensch würde so etwas dann auf Dauer ertragen.
Ein Beitrag über rabiate Missgriffe einzelner Polizeieinheiten wird sicher nicht dadurch unteressanter, wenn der Journalist erst einmal ellenlang erzählt wie nütlzich, brav und beflissen die Polizearbeit tagaus tagein abgeht und sich erst einmal mit der Polizeivertretung und aller sonstige Polizeiorganisationen kurzschließt, bevor er seinen eigentlich geplanten inhaltlichen Beitrag sendet.
Wer als TV-Konsument davon ausgeht, er erhalte immer nur ausgewogene Kost und alles, was ihm im TV serviert wird, entpreche dem umnfassenden Wirklichkeitsbild, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Für objektive Informationen (falls es so etwas überhaupt gibt) hat man heuzutage schnell ja bessere Medien zur Hand und man erfährt dort, (entprechend der Zeit und Mühe, die man dafür einsetzt) dann schnell, wie der Hase in Wirklichkeit läuft und was Fachleute und Betrofffene zu dem präsentierten Problem sagen- aber das muss ich ja keinem von Euch sagen...

Wo wir Angler (egal wie wir uns verhalten und egal, welche Lehren der einzelne daraus zieht) jedoch aufpassen müssen, ist eine zunehmende Politisierung (und damit Fremdbestimmung) und Verkomplizierung (unter dem Motto "Das Wir entscheidet") unseres Hobbys.

Inwieweit wir uns politisieren (hierzu gehört auch eine Einteilung in angeblich "gute" und "schlechte" Angler sich mit je nach mainstream-Gusto wechselnden Kriterien gefallen zu lassen oder gar selbst vorzunehmen), muss auch jeder für sich entscheiden. Ich meine jedenfalls, dass nicht jedes (neue) Gesetz, so gut es auch gemeint ist, automatisch gut ist.
Oftmals könnnte man vieles mit mehr Menschenverstand, Eigenverantwortlichkeit und was den Fisch betrifft, fischlich (nicht immer deckungsgleich mit "menschlich" (x)) handhaben.

(x) Ich habe zumindest den Verdacht, dass die vielen erhobenen Zeigefinger, die sich mit Tierschutzsapekten befassen und dieser Diskussion, ob Fische Schmerzen empfinden, weniger der Fisch und dessen Wohl im Vordergrund steht, sondern lediglich der sich immer mehr von der Natur entfernende Mensch sich selbst schützen will, da er von Leid/Mitleid, schlechtem Gewissen, Missgunst, Neid oder vielen anderen völlig sachfremden Emotionen etc. so geplagt ist, wenn er einen Fisch an der Angel zappeln sieht oder gar einen Angler, der dann sich daran oder am anschließenden Fangfoto noch ergözt.
Letzte Änderung: 10 Jahre 8 Monate her von Jürgen.

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10 Jahre 8 Monate her #4673 von pfitzer

Was uns fehlt ist eine starke Lobby für die Angelei wie sie in anderen Ländern bereits seit langer zeit etabliert ist, diese würde auch so absonderliche Auswüchse doch stark eindämmen. (Stichwort: Wettkampf unter dem Deckmantel "Hegemaßnahme"). Wir haben da meiner Meinung nach schon vor langer Zeit einiges verpennt.


Bin ich mir nicht so sicher. Erstens ist das eh Aufgabe von den Behörden, aber die juckts nicht. Zweitens, wenn ich mir Länder anschaue die eine wirklich starke Angel-Lobby haben, z.B. die USA. Mit so einer Lobby würden auch bei uns Wettkampangler ihr Geld damit verdienen.
Fische werden auch von Justiz und Behörden nicht unbedingt gleichberechitigt zu Säugetieren behandelt. Letztes Beispiel der Typ der bei Haßfurt Fische mit der Harpunge gekillt hat. Verfahren gegen 300,- € eingestellt. Schies mal ein Reh mit nem Bogen, da kommste net so billig davon.

Die Aussenwirkung dieser Reportage auf Nichtangler, in Zeiten wo alle 4 Wochen die PETA Angler anzeigt, ist verheerend.

Und ich für meine Seite, wär ich überzeugt, daß Fische auch annähernd ein Schmerzeempfinden wie wir haben, würd ich nicht angeln.

Zufrieden mit unserem Service hier? Dann würde ich mich freuen wenn du mir ein Bier spendierst .

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10 Jahre 8 Monate her - 10 Jahre 8 Monate her #4679 von Jürgen

pfitzer schrieb: Die Aussenwirkung dieser Reportage auf Nichtangler, in Zeiten wo alle 4 Wochen die PETA Angler anzeigt, ist verheerend.

Das mit der Außenwirkung mag so sein. Ich finde die Reportage dennoch gelungen. Denn zum einen regt sie selbst uns zum Nachdenken, Hinterfragen und Diskutieren an, zum anderen ist es meiner Meinung ja so, dass die gezeigten Misstände (Aufzählung s. #4664) ja wirklich da sind und noch nicht einmal an den Haaren herbeigezogen sind, sondern, darauf würde ich wetten, für uns alle vor Ort überprüfbar vorhanden sind.

Für mich eher erschreckend ist die Tatsache, wie unbedarft viele Angler sich am Wasser, im Internet und in der Öffentlichkeit präsentieren.

Nicht einmal Profis, wie dieser Angelseebetreiber bringen es fertig, trotz angekündigtem Kameratema ihre Angelgäste (und sich selbst) zu disziplinieren.
Das ist doch der Skandal und nicht dejenige der ihn ans Licht bringt, bzw. auch seltsam, dass wir selbst dies ja als Skandal empfinden, weil wir selbst uns diesen gezeigten Leuten erhaben fühlen.

Zustände, wie an diesem See kenne ich vom Hörensagen, es ist also keine Ausahme.
Im Kleinen (z.B. Besatz von Zuchtanlagen-Fischen zum eiligst wieder Herausfischen) wird dies auch in den ach so viel besseren, da die Anglerschaft dank ihrer vielfältigen "Hegebemühungen" und den vielen Arbeitsstunden für den "Naturschutz" so super vertretenen Vereinen ja auch durchgeführt.
Selbst hier am Main meckern doch die Angler ständig, wenn sie nichts fangen und "zu wenig besetzt" wird ...

Vielleicht ist es besser, wenn man sich einfach zu seinem Anglertum mit all seinen Facetten (auch den nicht so tollen Seiten) bekennt. Die USA-Angler gehen zumindest mental da viel lockerer ran und verstecken sich nicht, wenn sie mal mit den Auswüchsen konfrontiert werden gleich hinter den Natutschutz- oder sonstigen Gemeinwohl-Aspekten, wie es bei uns ja ständig der Fall ist.
Letzte Änderung: 10 Jahre 8 Monate her von Jürgen.

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