Fischer fordern Schutz der Fischfauna vor Schäden durch Wasserkraft

Präsident Holger Ortel eröffnet am 18.06.2013, um 17.00 Uhr, den Deutschen Fischereitag im schwäbischen Ulm. Bei der Eröffnungsveranstaltung gibt es ein Grußwort des Staatssekretärs im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Dr. Robert Kloos, und des Baden Württembergischen Ministeriums für LändlichenRaum und Verbraucherschutz. Der Verbandstag gibt rund 200 angemeldeten Teilnehmern aus Politik, Verwaltung und der gesamten deutschen Fischerei die Gelegenheit, Informationen auszutauschen, eine fischereipolitische Lagebewertung vorzunehmen und gemeinsame Forderungen an die Entscheidungsträger zu richten.

Übergeordnetes Thema für die Fischereisparten: Schäden an der Fischfauna und der Gewässerökologie durch die Wasserkraftnutzung. Die Energiewende und der damit verbundene, weitere Ausbau der Wasserkraftnutzung gibt Anlass zur größten Sorge. Fischer und Angler befürchten wachsende Schäden an den aquatischen Ressourcen und an dem Artenreichtum der Gewässer. Ihr gesetzlicher Auftrag zur Hege der Fischbestände wird dadurch immer weiter beeinträchtigt.

Für die Fluss- und Seenfischerei stehen neben den Schäden an der Fischfauna durch Wasserkraft auch die Kormoranproblematik und die Erhaltung der Aalbestände auf der Tagesordnung. Die Aquakultur (Fisch- und Muschelzucht) diskutiert die Möglichkeiten, an dem weltweiten Wachstum dieser Branche auch in Deutschlandteilzuhaben.

Die Angelfischerei beschäftigt sich, wie die Kollegen der Berufsfischerei, mit dem umfassenden Schutz der Gewässerökologie und der einheimischen Fischfauna. Erstmalig nach der Vereinigung der beiden großen deutschen Anglerverbände zum Deutschen Angelfischerei-Verband (DAFV) spricht die neue Präsidentin Dr. Christel Happach-Kasan zur versammelten deutschen Fischerei.

Verschiedene Arbeitsausschüsse und Fachgruppen des Verbandes behandeln aktuelle Sachthemen.

Die öffentliche Vortragsveranstaltung des wissenschaftlichen Beirates befasst sich mit dem Oberthema „Regenerative Energien und Gewässer“. Dabei erläutert u. a. der Fachbeamte der EU-Kommission, Dr. Stefan Leiner, Generaldirektion Umwelt, den europarechtlichen Rahmen für die Energiewende in Bezug auf Wasserkraftnutzung in Deutschland.

Die Aalkommission bewertet den diesjährigen, deutlichen Anstieg der Glasaalvorkommen an den Meeresküsten und fordert nachdrückliche Maßnahmen zur Beendigung des illegalen Exports von Glasaalen nach Asien. Vorschläge aus dem Europäischen Parlament zur stärkeren Beschränkung des Aalfangs werden abgelehnt, stattdessen sollte die Besatztätigkeit noch stärker an den Zielen des Bestandaufbaus ausgerichtet werden.

Die Kormorankommission behandelt Fragen im Zusammenhang mit dem Management der europäischen Kormoran-Population sowie Möglichkeiten zur Überwindung der Untätigkeit staatlicher Stellen. Sowohl für den Wiederaufbau der Aalbestände als auch für die Weiterentwicklung der Aquakultur in Deutschland stellen die übergroßen Kormoranbestände ein wesentliches Problem dar.

Die Fischerei- und Wasserrechtskommission erörtert die aktuelle Rechtsprechung zu Fischereifragen und bevorstehende Rechtsakte im Fischereimanagement von Natura 2000-Gebieten im Meer.

Der Deutsche Fischerei-Verband vereinigt rund 1 Mil lion Mitglieder aus allen Sparten der deutschen Fischerei unter einem Dach.

Der Umsatz der Fangwirtschaft in der Meeresfischerei (Kutter und Hochsee) betrug im Jahr 2011 insgesamt 202 Millionen Euro. Die Umsätze der Binnenfischerei und Fischzucht werden auf rund 210 Millionen Euro geschätzt. In der Erzeu gung sind in Deutschland 7.000 Menschen beschäftigt.

 

Pressemitteilung als PDF: Pressemitteilung_14.06.2013.pdf

 

 

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