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Sommerzander
- Angelol
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9 Jahre 3 Monate her #8591
von Angelol
Sommerzander wurde erstellt von Angelol
Hallo liebe Mainanglergemeinde :lol:
im Folgenden möchte ich eine kurze Zusammenfassung meines kleinen Seminars geben, wobei ich hier natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe. Vermutlich wird es im Herbst und im Winter ebenfalls Seminare zum Zanderangeln geben, aber damit sich die Zander bis dahin nicht zu sehr ausruhen können, gehe ich auf die meiner Meinung nach wichtigen Punkte ein:
Welches Gerät wird verwendet?
Je nach Technik habe ich verschiedene Ruten im Einsatz, die jeweils mit hochwertigen Spinnrollen ausgestattet sind, die nicht schon nach einer Saison zu ersetzen sind.
Fürs Dropshotten verlasse ich mich da auf die Hersteller (Wo Dropshot draufsteht ist meist Dropshot drin..), wobei ich hierbei der Fraktion angehöre, die weiche Rutenspitzen bevorzugt (der Köder soll ja bequem eingesaugt werden können-ein Anhieb war bislang bei der Technik nicht notwendig) (WG: bis 28g/ ca. 2m)
Fürs Finess-Angeln nehme ich schon etwas härtere Rütlein, die aber auch noch eher dem Barschbereich zugeordnet werden können. (WG: bis 28g/ ca. 2m)
Fürs Faulenzen/ Jiggen lege ich besonderen Wert auf die Aktion der Rute, diese sollte im Bereich "fast" bis "ultra fast" liegen und bretthart sein- nicht so sehr für den Anhieb, viel mehr um den Köder/ Boden richtig zu spüren. Im Gegensatz zu den Kollegen am Rhein/ Elbe etc. setze ich hier wegen der Handlichkeit ebenfalls auf kurze Modelle um die 2m, das WG darf auch deutlich höher liegen, als bei den anderen Techniken, ich fische dennoch einen 28g Blank in einer einteiligen Version mit 2,05m Länge.
Davor habe ich aber auch eine etwas längere Rute gefischt (Hearty-Rise-Predator MH/ 2,70m), die war mir allerdings dann doch etwas zu kopflastig. Erforderlich ist so eine lange Gerte nur selten- meiner Meinung nach überwiegen die Vorteile einer kurzen Rute am Main, den Vorzügen langer Stöcke, darauf gehe ich aber, dem Umfang dieses Beitrags Rechnung tragend, jetzt nicht näher ein... :evil:
Aber am Markt gibt es ja inzwischen genug zandertaugliches Gerät. Der kundige Fachhändler gibt da sicher gerne Auskunft.
Oder man wagt sich an das Experiment eine eigene Rute aufzubauen- wir sitzen hier ja fast an der Quelle (CMW)
So ein Selfmade-Stick kann einfach deutlich mehr als die Stangenrute ...auf der anderen Seite muss man sich natürlich auch über den Einsatz im klaren sein- wer nur selten fischt, braucht keine Rute für 800+ EUR.
Selbst mit 80+ EUR bekommt man schon Gerät, das für unsere Zwecke ausreichend ist. Besser geht immer :lol:
Trotzdem: Wer an der Rute spart, spart definitiv am falschen Ende!
Die Stellenwahl fällt im Sommer meist besonders leicht, da die Fische oft gezwungen sind Orte aufzusuchen, die einen erhöhten Sauerstoffgehalt aufweisen ( Rauschen, Wehre, Bacheinläufe, schmale Flussabschnitte-da schneller fließendes Wasser,...) und Rücksicht auf die Augen der Zander nehmen (Schattenplätze durch Brücken, Bäume, Berge- bzw. eben die Flussseite, wo der Schatten Abends zuerst ist...). Je trüber das Wasser, desto egaler die Sonne :whistle:
Wichtig ist natürlich noch Futterfisch (im Sommer kein Problem des zu wenig, eher des zu viel Futterfisch...) und Ruhemöglichkeiten. Leider kann so eine Ruhemöglichkeit auch ein Stein mitten in der Hauptströmung sein. So einen Zander vom Ufer aus zu fangen wäre pures Glück bzw. eine Meisterleistung
Gute Stellen sind deshalb tagsüber schnell strömende Bereiche, Wehre, Bacheinläufe, Brücken, tiefe Außenkurven. Im Gegensatz dazu sind Zander in der Nacht im Flachwasser auf Raubzug. Buchten, sowie die gesamte Uferzone sind jetzt interessant.
Durch die Algenblüte momentan hat man auch sehr gute Chancen mitten am Tag erfolgreich zu sein, da die damit verbundenen Trübung für ausreichend Sonnenschutz und gleichzeitig für ordentlich Sauerstoffzufuhr in Pflanzennähe (Photosynthese) sorgt. Viele Zander gab es mitten am Tag, wenn andere im Schatten liegen und Siesta halten.
Meine Taktik besteht darin, dass ich solche Stellen aufsuche und statt auf Wanderung zu gehen, diese markanten Stellen einfach mal 1-2h ausdauernd abwerfe. Ohne Erfolg geht's direkt ins Auto und weiter zum nächsten Spot (ganz nach Zeit und Lust). Früher habe ich oft Wanderungen unternommen, immer ein par Würfe und weiter... der entscheidende Nachteil dabei ist, dass viel Zeit fürs Laufen verschwendet wird, aber nur der Köder im Wasser hat die Chance zu fangen. Die Zander sind tagsüber oft auch etwas lethargisch und wollen überzeugt werden- wenn dann zum x- ten mal so ein Fischlein vorbeihoppelt, entschließt sich vielleicht doch mal einer aus der Truppe anzugreifen :lol:
Wichtig sind natürlich auch die Beißzeiten- diese gilt es herauszufinden- leider geht das nur mit Erfahrungswerten bzw. mit viel Zeit am Wasser- wenn man aber weiß, wann das große Fressen beginnt, kann man sich viel Zeit sparen. Anhaltspunkte dafür können aber auch ganz andere Fische liefern. Ob es die Fische im Gartenteich sind, oder die Futterfische im Main- sehe ich viele Fische, ist das ein Zeichen für hohe Aktivität- liegt das Wasser wie Blei, kann ich davon ausgehen dass es schwierig wird.
Entsprechend führe ich auch die Köder tagsüber (wenig Aktivität) am Grund über die Rolle (halbe Umdrehung/ eine/ zwei/dann wieder ne halbe usw. ) Wenn mehr Aktivität zu verzeichnen ist, wird schneller gekurbelt und auch mal die Rute zum anjiggen genutzt.
Nachts wird einfach eingeworfen, kurz absinken lassen und dann ganz gleichmäßig einkurbeln, oder ganz klassisch gejiggt- bringt beides Fisch, muss ausprobiert werden
Ganz klare Empfehlung gilt auch fürs nächtliche Wobbler-Angeln. Einfach einen Flachläufer (bis max. 2m, eher 1m Lauftiefe) in Ufernähe gleichmäßig einholen- da sind wahre Sternstunden möglich. (Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass klarer Sternenhimmel nicht ganz so gut ist, wie bedeckt :mrgreen: )
Für konkrete Fragen stehe ich natürlich weiterhin gerne zur Verfügung
im Folgenden möchte ich eine kurze Zusammenfassung meines kleinen Seminars geben, wobei ich hier natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe. Vermutlich wird es im Herbst und im Winter ebenfalls Seminare zum Zanderangeln geben, aber damit sich die Zander bis dahin nicht zu sehr ausruhen können, gehe ich auf die meiner Meinung nach wichtigen Punkte ein:
Welches Gerät wird verwendet?
Je nach Technik habe ich verschiedene Ruten im Einsatz, die jeweils mit hochwertigen Spinnrollen ausgestattet sind, die nicht schon nach einer Saison zu ersetzen sind.
Fürs Dropshotten verlasse ich mich da auf die Hersteller (Wo Dropshot draufsteht ist meist Dropshot drin..), wobei ich hierbei der Fraktion angehöre, die weiche Rutenspitzen bevorzugt (der Köder soll ja bequem eingesaugt werden können-ein Anhieb war bislang bei der Technik nicht notwendig) (WG: bis 28g/ ca. 2m)
Fürs Finess-Angeln nehme ich schon etwas härtere Rütlein, die aber auch noch eher dem Barschbereich zugeordnet werden können. (WG: bis 28g/ ca. 2m)
Fürs Faulenzen/ Jiggen lege ich besonderen Wert auf die Aktion der Rute, diese sollte im Bereich "fast" bis "ultra fast" liegen und bretthart sein- nicht so sehr für den Anhieb, viel mehr um den Köder/ Boden richtig zu spüren. Im Gegensatz zu den Kollegen am Rhein/ Elbe etc. setze ich hier wegen der Handlichkeit ebenfalls auf kurze Modelle um die 2m, das WG darf auch deutlich höher liegen, als bei den anderen Techniken, ich fische dennoch einen 28g Blank in einer einteiligen Version mit 2,05m Länge.
Davor habe ich aber auch eine etwas längere Rute gefischt (Hearty-Rise-Predator MH/ 2,70m), die war mir allerdings dann doch etwas zu kopflastig. Erforderlich ist so eine lange Gerte nur selten- meiner Meinung nach überwiegen die Vorteile einer kurzen Rute am Main, den Vorzügen langer Stöcke, darauf gehe ich aber, dem Umfang dieses Beitrags Rechnung tragend, jetzt nicht näher ein... :evil:
Aber am Markt gibt es ja inzwischen genug zandertaugliches Gerät. Der kundige Fachhändler gibt da sicher gerne Auskunft.
Oder man wagt sich an das Experiment eine eigene Rute aufzubauen- wir sitzen hier ja fast an der Quelle (CMW)
So ein Selfmade-Stick kann einfach deutlich mehr als die Stangenrute ...auf der anderen Seite muss man sich natürlich auch über den Einsatz im klaren sein- wer nur selten fischt, braucht keine Rute für 800+ EUR.
Selbst mit 80+ EUR bekommt man schon Gerät, das für unsere Zwecke ausreichend ist. Besser geht immer :lol:
Trotzdem: Wer an der Rute spart, spart definitiv am falschen Ende!
Die Stellenwahl fällt im Sommer meist besonders leicht, da die Fische oft gezwungen sind Orte aufzusuchen, die einen erhöhten Sauerstoffgehalt aufweisen ( Rauschen, Wehre, Bacheinläufe, schmale Flussabschnitte-da schneller fließendes Wasser,...) und Rücksicht auf die Augen der Zander nehmen (Schattenplätze durch Brücken, Bäume, Berge- bzw. eben die Flussseite, wo der Schatten Abends zuerst ist...). Je trüber das Wasser, desto egaler die Sonne :whistle:
Wichtig ist natürlich noch Futterfisch (im Sommer kein Problem des zu wenig, eher des zu viel Futterfisch...) und Ruhemöglichkeiten. Leider kann so eine Ruhemöglichkeit auch ein Stein mitten in der Hauptströmung sein. So einen Zander vom Ufer aus zu fangen wäre pures Glück bzw. eine Meisterleistung
Gute Stellen sind deshalb tagsüber schnell strömende Bereiche, Wehre, Bacheinläufe, Brücken, tiefe Außenkurven. Im Gegensatz dazu sind Zander in der Nacht im Flachwasser auf Raubzug. Buchten, sowie die gesamte Uferzone sind jetzt interessant.
Durch die Algenblüte momentan hat man auch sehr gute Chancen mitten am Tag erfolgreich zu sein, da die damit verbundenen Trübung für ausreichend Sonnenschutz und gleichzeitig für ordentlich Sauerstoffzufuhr in Pflanzennähe (Photosynthese) sorgt. Viele Zander gab es mitten am Tag, wenn andere im Schatten liegen und Siesta halten.
Meine Taktik besteht darin, dass ich solche Stellen aufsuche und statt auf Wanderung zu gehen, diese markanten Stellen einfach mal 1-2h ausdauernd abwerfe. Ohne Erfolg geht's direkt ins Auto und weiter zum nächsten Spot (ganz nach Zeit und Lust). Früher habe ich oft Wanderungen unternommen, immer ein par Würfe und weiter... der entscheidende Nachteil dabei ist, dass viel Zeit fürs Laufen verschwendet wird, aber nur der Köder im Wasser hat die Chance zu fangen. Die Zander sind tagsüber oft auch etwas lethargisch und wollen überzeugt werden- wenn dann zum x- ten mal so ein Fischlein vorbeihoppelt, entschließt sich vielleicht doch mal einer aus der Truppe anzugreifen :lol:
Wichtig sind natürlich auch die Beißzeiten- diese gilt es herauszufinden- leider geht das nur mit Erfahrungswerten bzw. mit viel Zeit am Wasser- wenn man aber weiß, wann das große Fressen beginnt, kann man sich viel Zeit sparen. Anhaltspunkte dafür können aber auch ganz andere Fische liefern. Ob es die Fische im Gartenteich sind, oder die Futterfische im Main- sehe ich viele Fische, ist das ein Zeichen für hohe Aktivität- liegt das Wasser wie Blei, kann ich davon ausgehen dass es schwierig wird.
Entsprechend führe ich auch die Köder tagsüber (wenig Aktivität) am Grund über die Rolle (halbe Umdrehung/ eine/ zwei/dann wieder ne halbe usw. ) Wenn mehr Aktivität zu verzeichnen ist, wird schneller gekurbelt und auch mal die Rute zum anjiggen genutzt.
Nachts wird einfach eingeworfen, kurz absinken lassen und dann ganz gleichmäßig einkurbeln, oder ganz klassisch gejiggt- bringt beides Fisch, muss ausprobiert werden
Ganz klare Empfehlung gilt auch fürs nächtliche Wobbler-Angeln. Einfach einen Flachläufer (bis max. 2m, eher 1m Lauftiefe) in Ufernähe gleichmäßig einholen- da sind wahre Sternstunden möglich. (Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass klarer Sternenhimmel nicht ganz so gut ist, wie bedeckt :mrgreen: )
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- Jörck
- Besucher
9 Jahre 3 Monate her #8592
von Jörck
Jörck antwortete auf Sommerzander
Super Zusammenfassung für die Leute die nicht teilnehmen konnten.
Besten Dank.
Besten Dank.
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9 Jahre 3 Monate her #8594
von Dirk_FFM
Ahoi & tight lines,
Dirk
Dirk_FFM antwortete auf Sommerzander
Ja, vielen Dank, Olli!!!
Wie lange angelst Du jetzt auf Zander? Das liest sich nicht wie die Erfahrung aus einer saison ...
Wie lange angelst Du jetzt auf Zander? Das liest sich nicht wie die Erfahrung aus einer saison ...
Ahoi & tight lines,
Dirk
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- Angelol
- Autor
- Besucher
9 Jahre 3 Monate her - 9 Jahre 3 Monate her #8595
von Angelol
Angelol antwortete auf Sommerzander
...über 10 Jahre dürften es schon sein ..wobei,nee...sind inzwischen schon fast 20 Jahre...ich kann mich nämlich noch gut an die Zeit erinnern wos die ersten twister gab in weiß oder gelb mit rotem oder gelbem rundkopf...da hab ich noch zander mit effzett gefangen -lol- war noch in fen 90ern...
Letzte Änderung: 9 Jahre 3 Monate her von Angelol.
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- knuddel161
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9 Jahre 3 Monate her #8596
von knuddel161
knuddel161 antwortete auf Sommerzander
Hallo, leider habe ich es nicht(wieder) machen können zu kommen und habe daher die Frage zur Ködergröße beim Dropshotten und ob es es da besser Echte Köder(naturköder) oder doch besser Gummi sein sollte? Ich fisch nun schon seid über 30Jahren Gummi und hatte bis heute noch keinen Fisch drauf.
Gruß Marcel
Gruß Marcel
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- Angelol
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9 Jahre 3 Monate her - 9 Jahre 3 Monate her #8597
von Angelol
Angelol antwortete auf Sommerzander
Unglaublich...nunja zur Frage: Natur geht immer- ist halt nicht so haltbar beim werfen... Ködergröße an der vorhandenen Brut orientieren- mit 10cm liegt man nie falsch...Ist auch definitiv egal ob low oder no Action, creature oder was auch immer..Tauwurm oder Köderfischlein...(sollte aber jetzt nicht unbedingt der Kopyto oder Slottershad sein...eher was schlankes- bevor ich selbst gegossen hab war der Nories Spoontail Shad in 4inch unschlagbar (und ist es sicher heute noch...)
Dropshot muss funktionieren- da braucht man auch keine große Technik- einfach langsam einschleifen (Blei darf Grundkontakt nicht verlieren)
1. Rute langsam anheben (Blei hoppelt übern Grund)
2. Ohne den Kontakt zum Blei zu verlieren aufkurbeln, bis die Rute wieder horizontal steht (Köder bleibt kurz wo er ist)
3. Punkt 1 wiederholen..
30 Jahre Gummi ohne Fisch ist aber mal echt ein Wort- evtl. wäre so ein kleines Seminar doch nicht ganz falsch gewesen... kommt bestimmt
Dropshot muss funktionieren- da braucht man auch keine große Technik- einfach langsam einschleifen (Blei darf Grundkontakt nicht verlieren)
1. Rute langsam anheben (Blei hoppelt übern Grund)
2. Ohne den Kontakt zum Blei zu verlieren aufkurbeln, bis die Rute wieder horizontal steht (Köder bleibt kurz wo er ist)
3. Punkt 1 wiederholen..
30 Jahre Gummi ohne Fisch ist aber mal echt ein Wort- evtl. wäre so ein kleines Seminar doch nicht ganz falsch gewesen... kommt bestimmt
Letzte Änderung: 9 Jahre 3 Monate her von Angelol.
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