Man muss das ein Stückweit pragmatisch sehen. Die Änderung der Schonzeit hat definitiv mit der Gewässerbewertung mittels FIBS zu tun. Der Zander wird in der Literatur für Hessen immernoch als allochthone (gebitesfremde) Art geführt. Deshalb wirkt sich ein guter Bestand schlecht auf die Bewertung aus. Aber sind wir mal ehrlich. Gesetz hin oder her, es gibt so viele Leute die tun was sie wollen, dass wird sich durch diese Änderung nicht groß auswirken. Es wird weiterhin Idioten geben die alles abschlagen und es wird weiterhin Leute geben die mit Vernuft am Wasser agieren. Mehr Angst macht mir das ein Angeltourismu entstehen könnte. Aber auf der Stadtstrecke FFM wird das ja schonmal durch das beibehalten der methodischen Einschränkung (Kunstköder und Köfi Verbot bis 1. Juni) verhindert. Letztendlich kann man natürlich auf gezupften Wurm einen Zander fangen und entnehmen. Aber es gibt ausreichend unerreichbare Reproduktionsflächen an denen der Zander sich ungestört weiter fortpflanzen wird, auch in Abschnitte in den kein Kunstköder Verbot auferlegt wird. Also darf man das nicht zu panisch bewerten und muss vor allem hinterfragen warum diese Änderung gemacht wird. Ob man es jetzt gut heißt oder nicht das der Zander keine Schonzeit mehr hat steht auf einem ganz anderen Stück Papier. Manchmal haben Entscheidungsträger keine andere Wahl. Die Barbe wurde mit Sicherheit frei gegeben, weil sie nach Roter Liste nicht gefährdet ist. Das liegt daran das sie überall wo sie vorkommen soll auch vorkommt. Das die Bestände längst nicht so toll sind wie manche Ergebnisse es suggerieren wird dabei leider nicht berücksichtigt.
Und es gibt ja auch gute Änderungen ( Siehe zum Beispiel Entnahmefenster atlantische Forelle, Satzverbot von Aalen in geschlossenen Gewässersystemen).
Also angelt einfach mit Kopf weiter und wir werden sehen was die Änderung bringt. Ich denke es werden genug methodische Einschränkungen veranlasst und es gibt auch sonst genug unberührte Reproduktionsflächen die den Zanderbestand "schützen".
