Die Abgeordneten verlangen neue Vorschriften zur dringenden Rettung des Europäischen Aalbestands, der in den letzten 30 Jahren um 95% zurückgegangen ist. So steht es in einer Resolution, die das Parlament am Mittwoch verabschiedet hat. Die Abgeordneten drängen die Europäische Kommission, einen Gesetzentwurf bis spätestens Ende März 2014 vorzulegen und verlangen Sanktionen gegen Mitgliedstaaten, die die nötigen Daten zur Bewertung des Bestands zu langsam bereitstellen.


"Der Aal ist äußerst gefährdet und die Mitgliedstaaten tun zu wenig, um ihn zu retten. Deshalb fordert das Europäische Parlament die Kommission auf, einen neues Gesetz vorzuschlagen, das zur Erholung der Art führt. Die neuen Vorschriften müssen die bestehenden Gesetzeslücken schließen, die zur anhaltenden Überfischung und zum unnachhaltigen Handel mit Aal geführt haben", sagte die Berichterstatterin Isabella Lövin (Grüne/EFA, Schweden).

Das Parlament fordert die Kommission dazu auf, die aktuellen Wiederauffüllungsmaßnahmen bis zum 31. Dezember 2013 zu untersuchen und dabei darauf zu achten, inwiefern sie wirklich zur Erholung des Aalbestands beitragen. Diese Aufstockungsmaßnahmen sind ein Kernelement der nationalen Aalbewirtschaftungspläne und bedeuten, dass Aale aus anderen Quellen existierenden Populationen hinzugefügt werden. Das Ergebnis dieser Untersuchung soll im neuen Gesetz berücksichtigt werden, das darauf abzielen muss, mit "hoher Wahrscheinlichkeit" eine Erholung des Bestands des Europäischen Aals zu erreichen, so der verabschiedete Resolutionstext.

Weiterhin hat das Parlament dafür gestimmt, EU-Mitgliedstaaten zu verpflichten, öfter über die Situation des Aalbestands zu berichten, nämlich alle zwei anstatt wie bisher alle sechs Jahre. EU-Länder, die sich nicht an die Regeln zur Berichterstattung halten, müssten den Fischereiaufwand für Aal um 50 % reduzieren.

Der Rückgang des Europäischen Aalbestands hat verschiedene Gründe. Dazu gehören Überfischung, Umweltverschmutzung, Wanderungshindernisse an den Flüssen oder sogar Änderungen der Meeresströmungen. Aale wandern vom Meer die Flüsse hinauf und zum Laichen wieder zurück ins Meer. Alle Versuche, Aale kommerziell zu züchten, sind bisher fehlgeschlagen.

Der Bericht wurde mit 427 Stimmen angenommen, bei 249 Gegenstimmen und 25 Enthaltungen.

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